Sektion für Mineralogie, Petrologie & Geochemie
print

Sprachumschaltung

Navigationspfad


Inhaltsbereich

Prognose von Vulkanausbrüchen

31.08.2015

Im Zentrum derzeitiger Vulkanforschung steht die Bereitstellung von Hilfsmitteln, mit welchen ein Vulkanausbruch vorausgesagt werden kann. Diese Hilfsmittel sind für diejenigen von enormer Wichtigkeit, die Entscheidungen darüber treffen, welche Handlungen zu einem bestimmten Zeitpunkt getätigt werden müssen (z.B. wenn seismische Aktivitäten ansteigen). Nichtdestotrotz befinden sich diese Tools noch immer in den Kinderschuhen. Ein Ausbruch kann nicht immer erfolgreich prognostiziert werden, da uns das Verständnis fehlt, die für die Auslösung einer Naturkatastrophe verantwortlichen Signale zu verstehen.

Jeremie Vasseur und seine Kollegen haben simple Richtlinien zur Eruptions-Vorhersage unter Augenschein genommen und diese dann an Mini-Naturkatastrophen im Labor angewendet. Dabei beobachten sie wann synthetisches Magma unter Druck nachgibt und welche Mikrosignale dieses Ereignis ankündigen. Die Analyse dieser Signale und deren Entwicklung verhält sich ähnlich wie die Analyse seismischer Signale eines reellen Vulkanausbruchs. Was können uns also Laborexperimente darüber aussagen, warum wir nicht immer zuverlässig Eruptionen voraussagen können?

Unter Aufsicht von Prof. Dingwell hat Vasseurs Team herausgefunden, je heterogener das Material ist, desto leichter ist es einen Ausbruch zu prognostizieren. Das bedeutet, dass auch bei echten Vulkanen eine gute Kenntnis über die Heterogenität des Magmas entscheidend für die Prognose für Vulkanausbrüche ist. Heterogenität in Magma entsteht durch Gasblasen, während homogene Flüssigkeiten durch Kristalle entstehen.

Diese Studie ist eine der ersten, die sich mit der komplexen Material-Forschung von Magma beschäftigt, das letztendlich zu einem Vulkanausbruch führt. „Diese Methode vereint Materialwissenschaft mit der Prognose von Vulkanausbrüchen. Gerade die interdisziplinären Methoden versprechen den größten Fortschritt”, sagt Jeremie Vasseur. In der Hoffnung eines Tages ein umfassendes Mittel zur Vorhersage von Eruptionen zu finden, wird sich die Gruppe um Prof. Dingwell weiterhin intensiv mit dem Thema befassen.

Vasseur, J., Wadsworth, F.B., Lavallée, Y., Bell, A.F., Main, I.G., Dingwell, D.B. Heterogeneity: The key to failure forecasting. Scientific Reports 5, 13259; doi:10.1038/srep13259 (2015).

Weiterführende Links:

Nature.com

Pressemitteilung der LMU


Servicebereich

Social Media


twitter

Projekte